Bericht vom Südkurier (10.12.2007):

Fußball Kreisliga A-2 SV Albbruck -FC Binzgen 1:4 (0:0)


Torriecher: Stefan Gerspacher (links, gegen Manuel Grieshaber) läutete mit zwei Treffern - jetzt hat er zwölf Tore auf dem Konto - den 4:1-Sieg des FC Binzgen beim SV Albbruck ein.


Es war kein guter Nachmittag für Domenik Hehs. Zum zweiten Mal musste er unter Beobachtung pfeifen. Das machte den jungen Schiedsrichter aus Eggingen unglaublich nervös. Zu krass fiel jedoch die Pleite des SV Albbruck gegen Neuling FC Binzgen aus, als dass jemand auf die Idee gekommen wäre, Hehs die Schuld für das 1:4 in die Schuhe zu schieben: "Wir hatten Chancen ohne Ende, da müssen wir uns über diese erneute Heimpleite nicht wunden", resümierte Trainer Jürgen Rotzinger und erkannte richtig: "Meine junge Mannschaft muss noch viel lernen."

Ausgerechnet Führungsspieler Reiner Bühlmann läutete mit seinem Blackout die Niederlage ein. In der Nachspielzeit vor der Pause starteten die Albbrucker einen weiteren Angriff. Drei Stürmer liefen in die Binzger Abseitsfalle - einzig Hehs übersah dies. Patrick Berger rasselte mit dem herausgeeilten FCB-Keeper Stefan Eichmann zusammen, was Hehs wiederum pfiff. In der Folge entstand ein Tumult, plötzlich hielt sich Jan Wendler im Gesicht, Blut lief. Hehs hatte Bühlmann als Übeltäter ausgemacht - Rot.

Zu diesem Zeitpunkt hätten beide Teams in der offensiv geführten Partie längst führen können. Allein die Albbrucker vermichelten in der ersten Viertelstunde drei klasse Chancen durch Alexander Steinebrunner (3./13.) und Patrick Berger (15.).

Endlich war der letzte Binzger aufgewacht, die Gäste schlugen zurück. Stefan Gerspacher (17./25.) und Andreas Ebner (28.) vergaben in guter Position. Die Partie wurde offener, rasanter. Fabian Lobmüller (29.) stand allein vor Stefan Eichmann. Er nutzte die Möglichkeit ebenso wenig wie Ingo Schlageter (32.), der auf der Gegenseite nur das Außennetz traf.

Nach der Pause brauchten die Gäste erneut eine Viertelstunde und einige Weckrufe, ehe sie ins Spiel zurückfanden. Die Albbrucker drückten mächtig, Fabian Steinebrunner (54.) köpfte an den Innenpfosten, Daniel Merz rettete. Dann war der FC Binzgen wieder am Zug, glänzte nun auch spielerisch. Thomas Frei (64.) spielte einen klugen Pass nach links zu Salvatore Maiorano, der sah Gerspacher starten - 0:1.

"Bis dahin hab ich schon nicht mehr an einen Torerfolg geglaubt, da wäre ich schon mit einem 0:0 zufrieden gewesen", atmete Jürgen Lonardoni nach dem siebten Saisonsieg zwar tief durch: "Wir sind jetzt aus dem Gröbsten raus, brauchen aber noch acht Punkte, ehe wir uns vom Abstiegskampf verabschieden dürfen."

Warum er so skeptisch bleibt, zeigte sich in der Folge. Seiner Elf gab die Führung nie Sicherheit. Matthias Rudigier (65.) schaltete im allgemeinen Strafraumchaos am schnellsten, der eingewechselte Vitali Böhler kratzte die Kugel von der Linie. Bergers Drehschuss (67.) wurde Eichmanns Beute.

Wir sind nicht souverän genug", sah Lonardoni einen flatterhaften FC Binzgen, der innerhalb 90 Sekunden die Führung ausbaute. Erst staubte Gerspacher (70.) nach einer verunglückten Kopfballabwehr von Manuel Grieshaber ab. Dann griff Florian Zimmermann (71.) reflexartig in eine Flanke von Maiorano. Hehs pfiff zwar richtigerweise Strafstoß. Die Rote Karte war allerdings zu hart. Der Ball wäre nie und nimmer aufs Tor gekommen. Merz war's egal - 0:3.

Und selbst jetzt war die Partie noch nicht gelaufen. Acht Albbrucker Feldspieler schafften es, die Binzger immer wieder unter Druck zu setzen. Lobmüller und Steinebrunner verzweifelten fast an Stefan Eichmann, der fast alles hielt. Einzig gegen Bergers hammerharten Kopfball (75.) zum 1:3 war er machtlos. Die Binzger standen mächtig in der Defensive, Konter kamen selten und überhastet. Erst der Volleyschuss von Schlageter (88.) wischte letzte Zweifel am Sieg vom Tisch. "Das ist eben der Unterschied: Unsere Bälle werden auf der Linie gerettet und die Binzger treffen mit einem Sonntagsschuss", haderte Jürgen Rotzinger: "Ich mache mir trotzdem keine Sorgen. Die Mannschaft weist einen Altersdurchschnitt von 21 Jahren aus, das hat Zukunft."

 

Zweikampf


Heimpleite: Marco Frommherz (rechts) vermochte trotz enormem Einsatz nicht zu verhindern, dass Ingo Schlageter und der FC Binzgen mit einem 4:1-Sieg beim SV Albbruck triumphierten.

 

Synchronfliegen


Abgehoben: Mit einer Flugeinlage beendeten der Albrucker Manuel Grieshaber (links) und sein Binzger Gegenspieler Stefan Matt diesen Zweikampf. Der FC Binzgen gewann die Partie in Albbruck deutlich mit 4:1 und überflügelte die Gastgeber in der Tabelle der Kreisliga A-2.

 

weitere Bilder von Matthias Scheibengruber zum Spiel: